Lavender und das Paisley Pack werden dieses Jahr mit uns die Stadt Berlin erobern. An einem sonnigen Nachmittag im März haben wir uns mit dem wunderbaren Joris Bas Backer, der die Maskottchen für unser Festival entworfen und illustriert hat, zusammengesetzt und ihm bei einer Tasse Kaffee ein paar Fragen gestellt.

Hallo Joris! Schön, dich zu sehen. Wann hast du angefangen, Comics zu machen, und warum Comics?
Hallo ComicInvasionBerlin! Danke, dass ich dabei sein darf. Ich habe vorher Malerei studiert und 2008 mit Comics angefangen. Das war meine Art, auszudrücken, wie es mir damals ging. Es waren also eher Tagebuch-Comics mit mir selbst als Hauptfigur. In den letzten Jahren habe ich mehr und mehr Comics mit Geschichten aus meinem Kopf gezeichnet – sie sind immer noch eine Sammlung von Teilen aus meinem Leben, aber mit frei erfundenen Figuren.

Aha. Und wie ist es für dich, Figuren zu erschaffen?
Es ist wichtig, die Rolle und das Wesen der Figur zu verstehen. Es braucht Zeit, und ich merke, dass die Inspirationen leichter kommen, wenn ich mich nicht zu sehr darauf konzentriere. Dann fließen die Figuren fast von alleine in meinen Kopf, verstehst du was ich meine?? Zum Beispiel bei der Hausarbeit, beim Spazierengehen im Wald…

Skizzen von Joris

Ja, unserem Gehirn Freiraum zu geben, hilft definitiv! Wie war es, als du gebeten wurdest, ein Maskottchen für unser diesjähriges Festival zu entwerfen?
Als ich das erste Mal gefragt wurde, war ich kurz davor, nein zu sagen, haha. Ich hatte ziemlich viel Arbeit vor mir und hatte das Gefühl, dass das jemand anderes machen sollte. Dann habe ich darüber geschlafen, und in meinem Kopf entstanden Inspirationen – und ich musste einfach ja sagen!

Und wir waren überglücklich, dass du ja gesagt hast! Wir lieben Lavender und alle Tiercharaktere der Crew, vor allem die entzückenden Cavys*, die anscheinend leidenschaftliche Comiczeichner sind. Kannst du uns ein wenig über sie erzählen?
*Wir haben uns für den alternativen Namen für Guinea Pigs(Meerschweinchen in English) mit dem lateinischen Ursprung entschieden, nachdem wir in ein kurzes Kaninchenloch über die Herkunft gefallen sind – sie sind weder Schweine noch kommen sie aus Guinea!
Ich wollte, dass Lavender Kumpels hat. Ich hatte eine Doggo-Figur gebastelt, aber die war irgendwie nicht so niedlich gengug als Kumpel für Lavender, wie ich’s mir vorgestellt hatte. Ich bin ja ein Elternteil, und wir schauen uns gerne Videos mit Cavys auf Instagram an. Wahrscheinlich hatte das einen starken Einfluss auf die Entscheidung!

Ich mag es, dass sie Sidekicks sind, aber auch als starke Begleiter von Lavender fungieren, z. B. neben ihr auf ihrem iPad zeichnen und ihr bei all ihren komischen Spielereien helfen. Sie helfen sich gegenseitig, sind manchmal nicht einer Meinung, aber sie sind toll zusammen!

Skizzen von Joris

Ganz genau. Apropos Tierfiguren… Gibt es einen Grund, warum du Tiere als Begleiter für das Maskottchen ausgewählt hast?
Ich wollte ein Maskottchen, das nicht ganz menschlich ist – vor allem, weil in unserem Leben gerade viel passiert. Ich hatte das Gefühl, dass es besser wäre, etwas zu haben, das liebenswert und lustig ist, um eine kurze Flucht aus der Realität zu ermöglichen.

Das leuchtet mir ein. In Südkorea gibt es ein Sprichwort: „Niedlichkeit wird die Welt retten“… Letzte Frage: Welche Waffe(n) benutzt du zum Zeichnen? z. B. Stifte, Bleistifte, Papier…
Ich habe einen neuen Lieblingsstift, mit dem ich zeichne: einen schwarzen Farbstift (Polychromos) von Faber Castell! Ich mag seine satte Dunkelheit, und dass er weich genug ist, um damit zu zeichnen! Er hat die beiden Aspekte, die ich mit Graphitstiften nicht erreichen konnte.

Zum Einfärben verwende ich heutzutage am liebsten die Pinselstifte von Tombow. Sie haben flexible Federn, mit denen man die Linien gut variieren kann.

Vielen Dank, dass du deinen Prozess und deine Gedanken mit uns geteilt hast, Joris!

Interview und Fotos von Amé Binnarä Kim